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NL 2024_1 Betreuung im Alter integrativ aufbauen

28.05.2024

Bei Menschen, die wegen physischen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen ihren Alltag nicht mehr selbstbestimmt gestalten oder nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, ist der Unterstützungsbedarf besonders ausgeprägt.

Dabei ist die Verflechtung von Hilfsangeboten von Bund, Kantonen, Gemeinden, Organisationen der Altershilfe und anderen Betreuungsanbietern sowie von betreuenden Angehörigen und Freiwilligen zunehmend schwierig zu überblicken.

Der Bedarf an Koordination, Vermittlung sowie Einblicke in die Finanzierung ist gross. Gesellschaft und Politik müssen die Diskussion über den legitimen Anspruch der älteren Bevölkerung aufnehmen. Was soll an Hilfestellung bereitgestellt und finanziert werden? Dies muss diskutiert und auf den Tisch gelegt werden. Dabei sollten die Bedürfnisse und die individuelle Situation der Betroffenen konsequent ins Zentrum gerückt werden.

Die Studie "Beiträge zur sozialen Sicherheit unter Anlehnung an Knöpfel et al." zeigt auf: Die Betreuung als Unterstützungsform rückt die Beziehungsebene und die sozialen Aspekte in den Vordergrund.

Hilfe ist geprägt durch einen Dienstleistungscharakter, meint Sachleistungen wie Mahlzeitendienst, Fahrdienst oder Reinigungsdienst. Auch bauliche Massnahmen oder weitere Hilfsmittel fallen darunter.

Betreuung steht für die Beziehungsebene und die soziale Unterstützung. Selbstbestimmung und Teilhabe sowie das gemeinsame Tun stehen im Vordergrund.

Pflege gehört in die Gesundheitsversorgung. Im professionellen Selbstverständnis von Pflegefachpersonen ist die Betreuung integraler Bestandteil des pflegerischen Handelns. Es gibt in diesem Bereich Überschneidungen von gesundheitsfördernden und präventiven Tätigkeiten.

Der Zusammenschluss dieser Komponenten nennt sich «integrative Betreuung». Sie ist personenzentriert, koordiniert, umfassend und zugänglich.

Eine fundierte Abstimmung der Angebote sowie der Einbezug von Freiwilligen und Angehörigen, die rechtzeitige Inanspruchnahme von Unterstützung sowie der Erhalt von Selbständigkeit und Selbstbestimmung können eine präventive Wirkung erzielen.

Pilotprojekte mit integrativem Ansatz und deren Evaluation auf die Wirkung können uns weiterbringen. Die Spitex als Spezialistin in Settings zu Hause, ist prädestiniert dazu, um sich zusammen mit weiteren Akteuren bei der Konzeptionierung zu engagieren.

 

Zusammenfassung

  • Angesichts des steigenden Betreuungsbedarfs unserer alternden Gesellschaft braucht es heute verstärkte und aufeinander abgestimmte Anstrengungen auf staatlicher und privater Ebene, um die bestehenden Unterstützungssysteme weiterzuentwickeln und Zugangsbarrieren abzubauen
  • Integrative Ansätze der Betreuung können einen Beitrag zu einer angemessenen, niederschwelligen und präventiv wirksamen Betreuung leisten und sollten deshalb gefördert werden
  • Eine gut koordinierte Betreuung kann dazu beitragen, dass ältere Menschen die Sorge für sich selbst, die Selbstbestimmung und die soziale Teilhabe trotz bestehender Einschränkungen weitgehend und lange selbständig wahrnehmen können

 

Quelle: BSV, Beiträge zur sozialen Sicherheit Forschungsbericht, Betreuung im Alter- Bedarf, Angebote und integrative Betreuungsmodelle

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